Samstag, 31. Dezember 2011

Ein Anfang

Das Haus steht kräftig vor ihr. Die alten Steinmauern sehen aus, als könnten sie die grossartigsten Geschichten erzählen, wenn sie nur reden könnten. Die Fassade zeigt alle paar Zentimeter kleine Risse und Brüche auf. Das Haus wirkt verletzt. Doch keiner würde je an der Standhaftigkeit dieses ominösen Hauses zweifeln. Es hat Jahrzehnte, nein Jahrhunderte überlebt und wird wahrscheinlich noch lange die Landschaft von Süd-Schottland schmücken. Ida wagt es noch immer nicht den schweren Glockenzug zu ziehen und so das ganze Haus samt Bewohner auf sie aufmerksam zu machen. Nie hätte sie geglaubt, dass sie ihr nächstes Jahr in einem schlossähnlichen Gebäude verbringen würde, als man ihr vorgeschlagen hatte die Verwandten in Schottland zu besuchen. Hier kennt sie niemand und keiner kennt sie. Ein Abenteuer? Ida ist sich noch unschlüssig. Mit ihrem Koffer in der Hand und der Handtasche in der anderen steht sie da wie bestellt und nicht abgeholt. War es die richtige Entscheidung? Doch bevor ihre Gedanken in einer unendlichen Schlaufe von Unsicherheit versinken können, kommt ein grosses Geschöpf auf sie zu gerannt. Es bellt wie verrückt und springt Ida an. Zwei Augenblicke später öffnet sich das Portal. In der Türe steht eine blonde Frau, die verdutzt Ida mustert. Um die Stirnfalten dieser Frau verschwinden zu lassen beginnt Ida zu sprechen: „Hallo. Ich bin Ida, die Nichte von Frau Macleod. Ich hoffe, ich wurde angemeldet.“ Plötzlich erscheint ein Lächeln auf dem Gesicht der Blonden, doch die Falten bleiben. Sie beginnt zu sprechen: „Ida! Sie werden erwartet. Ich bin Jane, die Haushälterin. Ich werde Sie in den Saal führen. Lassen Sie Ihr Gepäck hier stehen. Dexter, mein Gatte, wird sie zu Ihnen ins Zimmer tragen. Und nun kommen Sie, bald wird gegessen.“ Ida folgt Jane durch die grossen und kalten Gänge. Sie versucht die Wände zu studieren und alles aufzunehmen, doch Jane rennt ihr fast davon.  Als sie im Salon ankommen, sitzt dort eine grosse Gruppe von Menschen: Menschen aus allen Altersgruppen, eine ganze Familie eben. Eine Frau mittleren Alters kommt auf sie zu und küsst sie auf die linke Wange. „Wie du gewachsen bist! Das letzte Mal als ich dich gesehen habe warst du ein Zwerg und konntest noch nicht "Papa" sagen. Und wie schön du geworden bist! Aber das ist ja kein Wunder bei solchen Prachtexemplar-Eltern. Seht alle her! Das ist Ida, ist sie nicht wunderschön?“ Ein lautes Gemurmel beginnt, doch beruhigt sich nach wenigen Sekunden. Stille. Die Frau, die zuvor gesprochen hatte, ihre Tante, nimmt Ida am Arm und führt sie durch die Runde. Zigmal schüttelt Ida die Hand von den fremden Gesichtern, die in dem Raum versammelt sind. Die Namen kann sie sich nicht alle merken. Sobald alle mit Ida vertraut gemacht worden sind werden die Herrschaften in den Esssaal gebeten. Im Esssaal ist es kühl. Ida wundert sich, wie das dann im Winter sein wird. Zuhause ist ihr warm im Sommer und kühl im Winter. Hier scheint das anders zu sein. Als sich Ida setzt, bemerkt sie, dass es draussen regnet. Die Dunkelheit von Draussen muss  in den grossen Saal gewandert sein. Die Lampe, die schief von der Decke hängt, bringt wenig Licht und die Kerzen auf dem Tisch vermögen nur wenig Wärme in den hohen Saal zu bringen. Beim Essen konzertiert sich Ida auf ihre Tischmanieren und studiert, wie edel die anderen am Tisch ihr Fleisch mit den stumpfen Messern in kleine, mundgerechte Stücke schneiden. Nur ein junger Mann fällt ihr auf, der nicht wohl erzogen scheint. Er schlingt sein Essen runter, ohne gross zu kauen und achtet nicht auf die Tischgespräche, die in seiner Nähe geführt werden. Er ist nicht besonders interessiert. Weder am Essen, noch an anderen Menschen. Er entschuldigt sich als erstes vom Tisch und verschwindet im dunklen Gang. 

*

Das ist die erste Seite meiner Novembergeschichte, die durch das Novemberschreiben entstanden ist. Ich bin gerade am Umschreiben und falls Ihr Lust habt die ganze Geschichte zu lesen schreibt mir einfach und ich schicke Euch dann die Datei. Ich freue mich immer über Rückmeldungen! Feiert schön ins neue Jahr, cheerio!

Sonntag, 25. Dezember 2011

Sugar and spice and everything nice

Here are some pictures of Vienna's christmas lighting









Merry Christmas to all of you!

Dienstag, 29. November 2011

Alles hat ein Ende

Der Monat neigt sich dem Ende zu und so auch das Novemberschreiben. Schade, eigentlich. Schade vor allem, dass ich nicht annähernd bei 25'000 Worte bin. 17'107 Worte am zweit letzten Tag. Am Anfang habe ich noch fleissig 1'000 Worte am Tag geschrieben, oder produziert? Meine Motivation hat in der Mitte des Monats nachgelassen. Die entstandene Geschichte gefällt mir nicht mehr. Die Personen haben sich in Klischees verwandelt und die Handlung gleicht immer mehr einem Hollywood-Film. Jetzt ist die Geschichte schon so fortgeschritten, dass es schwierig ist das Ganze noch zu verändern und in eine andere Richtung zu lenken. Das Problem, das ich im Novemberschreiben sehe, ist folgendes: es fehlt die Zeit für Veränderung und zum umschreiben. Wenn ich möchte, dass die Geschichte lesbar wird, müsste ich sie von Anfang an durchlesen, umschreiben und rausstreichen. Weil mich die Handlung aber schon so nervt, weiss ich nicht, ob ich das machen werde. Mal sehn.

Und doch muss ich sagen, dass es eine gute Erfahrung war. Ich habe noch nie so viele Worte in so kurzer Zeit geschrieben. Oder um mich noch genauer auszudrücken: ich habe noch nie eine zusammenhängende Geschichte geschrieben, die aus 17'000 Wörter besteht. Immerhin. Ich habe zwar das offizielle Ziel nicht erreicht, doch für meine Schreibentwicklung hat es bestimmt was gebracht. Ich habe auch ein wenig experimentiert: verschiedene Perspektiven, Rückblenden und Beschreibungen. Und wieder muss ich ein ABER einfügen: es wäre mehr möglich gewesen. Manchmal ärgere ich mich so über mich. Warum nehme ich das Schreiben so ernst? Und warum kann ich nicht einfach einmal experimentfreudig sein und wild drauf los schreiben und ausprobieren? Ja, auch dazu braucht's Mut. 

Da ich bis Morgen Mitternacht nicht 7'893 Worte schreiben werde, habe ich das Ziel des Novemberschreibens nicht erreicht. Jänu, es gibt schlimmeres. Für mich will ich aber ein Ende für die Geschichte finden und das Ganze nochmals überarbeiten. Bestimmt werde ich viel löschen, aber die Originalfassung möchte ich behalten, weil es spannend ist zu lesen, was ich alles hinschreibe, nur um die Anzahl von Worten zu vergrössern. 

Ausserdem freue ich mich, dass meine Freundinnen zurzeit so fleissig schreiben. Ich freue mich immer über eure Gedichte und Texte, bitte weiterhin an mich senden!! Texte lesen macht besonders Spass, wenn man den Autor/ die Autorin kennt, und noch mehr, wenn man den Hintergrund des Textes kennt. Also, ihr Lieben, danke für eure Texte!

Hier eines meiner Schreiblieder:




Dienstag, 1. November 2011

Unausgesprochen Ausgesprochen

Darüber reden.
Darüber schreiben.
Darüber lesen. 

Wien.
Novemberschreiben.
Schreib es dir von der Seele.

Unverarbeitete Gedanken.
Unfertige Geschichte.
Unmögliches Gefühl.

Neue Enttäuschung.
Neue Geschichte.
Neue Energie.

Hoffnung.
Alte Gefühle.
Geborgenheit.

Fragen.
Antworten.
Fragen.

Andere Stadt.
Andere Menschen.
Ich bleibe ich.



Sonntag, 30. Oktober 2011

Pola Pola Pola

I miss my Pola! It's the only camera I didn't bring to Vienna. 








Donnerstag, 13. Oktober 2011

Yesterday


Wir, wir, wir. Du und ich. Ich und du. Ich will dich nicht mehr. Es tut mir leid. Ja, ich weiss wieso. Willst du es wirklich wissen? Es ist nicht deine Schuld. Meine ist es auch nicht. Hat überhaupt jemand Schuld? Wenn ja, dann ist es die Zeit. Meine geliebte Zeit, deine verhasste Zeit. Die Zeit, die uns getrennt hat. Doch ich werde meine geliebte Zeit nicht beschuldigen. Sie kann ja nichts dafür. Wir haben uns einfach verloren und das hätte nie passieren dürfen. Ich finde es ja nicht tragisch. Mensch verändert sich. Aber ich finde es schlimm, wie du uns wahrnimmst. Du glaubst wir sind wie zuvor. Zwei Menschen, die ohne einander weniger gut leben. Ich kann ohne dich leben. Du kannst es auch, du willst es nur nicht wissen. Du willst nicht wissen, was das bedeuten würde. Ja, was würde es denn bedeuten ohne mich zu leben? Wäre es denn so anders? Seien wir ehrlich: du lebst doch schon lange ohne mich. Wir leben nur noch in unseren Erzählungen und Köpfen. Ja, ich muss zugeben, das Bild von dir ist schön. Die Erinnerungen sind farbig. Nur die Gegenwart mit dir scheint grau. Es ist nicht mehr so, wie wir es gerne hätten. Wir spielen gerne. Du und ich, wir beide. Aber ich will nicht mehr spielen, ich will nicht verlieren oder gewinnen. Ich mag auch nicht mehr kämpfen oder dir Recht geben. Ich hab genug. Du wurdest ersetzt. Ich wurde ersetzt. Wollen wir nicht endlich mal ehrlich zu einander sein? Vielleicht sind wir noch nicht so weit. Ja, mit dir ist es anders. Schon so viele hab ich verabschiedet und links liegen gelassen. Es war im jeweiligen Moment richtig. Aber heute muss ich sagen, dass ich nicht nett war. Und dass ich mich nach ein paar der Losgelassenen sehne. Aber es war gut. Sie haben sich verändert, ich bin nicht mehr so wie sie oder sie wie ich. Jetzt, wo ich darüber nachdenke merke ich, wie viele es waren und aus welchen blödsinnigen Gründen. Ich hatte Angst. Ich war zu müde, um mich anzustrengen. Heute habe ich mehr Kraft. Ich bin besser geworden. Oder täusche ich mich? Nur du kannst es mir sagen. Du kennst mich auch grausam. Aber eben, dich kann nicht loslassen. Schon länger ist es mir zu anstrengend. Wäre es weniger anstrengend, wenn wir reden würden? Das habe ich immer noch nicht gelernt. Konflikte sind nicht meine Freunde. Dich mögen sie sehr. Will ich mir eigentlich etwas beweisen? Was meinst du?  Oder will ich dir zeigen, dass ich es kann? Auch heute werde ich mich nicht von dir verabschieden. Ich kann nur sagen- AUF WIEDERSEHEN.

Samstag, 1. Oktober 2011

Feel good music

ich freue mich aufs cat empire Konzert im November

                                                        

                                        

                                                  

Donnerstag, 29. September 2011

Worte von der schlauen Sorte

Was kann man notieren?
Was soll man elimineren?
Alles scheint so wichtig
Dann aber so nichtig

Geht's einem gut oder schlecht?
Ist man ein Trottel oder ein toller Hecht?
Die Linie dazwischen ist so fein
Und alles ist nur Schein

Wer will's denn wissen?
Es ist so oder so beschissen
Nein, so mein ich's doch nicht
Aber wann hat man schon klare Sicht?

Eigentlich kann ich nicht reimen
Und trotzdem tun die Worte keimen
Schon lustig diese Welt
Was sie wohl zusammenhält?

Mittwoch, 21. September 2011

One Day, third time

Dex and Em, Em and Dex.
Yes, it's true- I'm reading David Nicholls "One Day" for the third time. And it's the greatest reading experience! I wonder if I'll ever get sick of this wonderful book. Probably not. But what is it about this story that touches me? Well, there are many reasons. For one I am totally psyched about love stories that are different than all the others- and that one is for sure very different. Another reason might be Nicholls himself. He writes so freaking beautifully! I started marking the sentences or parts in the book that are especially clever or just very charming. And I have to say that my version of "One Day" might be considered as a coloring book. And the most important reason is that I am in love with the protagonists. I would totally fall for Dexter Mayhew if I met him. And as a girl I feel very close to Emma. Especially in the first part of the book I can fully understand Emma Morley, I feel the same right now: lost and self-conscious. Like Emma I have dreams that I don't know how to follow. OK, probably any girl between eighteen and twenty feels like Emma. I like reading about the doubts I have from another point-of-view. I could go on writing about Emma and Dexter for a long (!) time but I think it would get very personal at some point. So personal that no one but me could understand what I'm babbling about. My friends probably know what I'm talking about. :)

And for everyone that hasn't read that grrreat book yet: READ IT! IMMEDIATELY!

Here some of those wonderful marked quotes:

Alison (Dexter's mother) and Dexter talking about smoking:

A: 'It's not clever, you know. I know you think it makes you look like a film star, but it doesn't, it looks awful.'
D: 'So why do you do it then?'
A: 'Because it makes me look sensational.'

Some word from the most beautiful love letter in literature (I wish to get one like that one day!):

- When will you stop trying to educate me, I wonder? Never I hope.

- I think you're scared of being happy, Emma (...) Failure and unhappiness is easier because you can make a joke out f it.

- You're gorgeous, you old hag, and if I could give you just one gift ever for the rest of your life it would be this. Confidence. It would be the gift of Confidence. Either that or a scented candle

- Dex and Em, Em and Dex. Call me sentimental, but there's no-one in the world that I'd like to see get dysentery more than you.

I could go on for ever but I won't. Just read the book.

p.s. I am so looking forward to the movie (tho I know it's never gonna be as good as the book)

'...and then in return you made her so happy':

Mittwoch, 14. September 2011

Lost in the Woods

Kennst du das Gefühl verloren zu sein? Und ich meine nicht verloren im Wald oder auf einer Wanderung. Ich meine so eine emotionale Verlorenheit. Du weisst es nicht? Dann warst du es wohl noch nie. Aber wenn du willst versuch ich es dir zu erklären. Also, du stehst im Leben, so wie du immer da gestanden bist. Im selben Körper mit den selben Gedanken. Nur die Welt, in der du stehst ist anders. Zuvor gab es nur einen Wegweiser, der in eine Richtung zeigte. Auf dem Wegweiser stand "Zukunft" und der Weg, auf dem du gegangen bist, hiess "Schule". Am Ende des Weges wartete ein grosses Feuer, Lob und Erholung auf dich. Doch jetzt sind viele weitergegangen und du bist stehen geblieben. Mitten auf dem Weg und völlig alleine. Nach der Lichtung mit dem Feuer hast du ein Weglein verfolgt, das keinen Wegweiser hatte. Du hast geglaubt eine Pause von den grossen Strassen und Wegen wäre gut. Aber ist es das? Das kleine Weglein ohne Ziel kann überall hinführen.


Von deinem kleinen Weglein kannst du durch das Gestrüpp blicken und sehen, wo die grossen Wege hinführen. Einige Strecken kannst du ausschliessen. Andere kannst du nicht betreten, weil du zu spät bist. Du solltest dich wohl entscheiden. Auf deinem Weglein wird es immer dunkler und enger. Du stehst alleine auf dem kalten Boden. Andere auf anderen kleinen Weglein stehen zu zweit. Oder sie sind nicht alleine, weil ihnen immer wieder jemand zuruft und sie besuchen kommt. Dein Weglein ist also eng, dunkel, führt nirgends hin und ist gefährlich. Weisst du wieso es gefährlich ist? Weil die Untätigkeit dich vereinsamen lässt. Und weil die Einsamkeit deine Kreativität umbringt. Jetzt soll man dir aber nicht vorwerfen du sitzt nur da und bemühst dich nicht. Im Gegenteil, wie wahnsinnig versuchst du andere Wege zu kontaktieren. Doch keiner will dich. Nirgends wirst du gebraucht. Und plötzlich siehst du ein Licht auf deinem Weg. Es ist eine Kreuzung. Du betrittst eine andere Strasse, doch bevor du dich hier anmelden kannst, merkst du, dass etwas nicht stimmt. Also gehst du lieber zu der bekannten Stille und Dunkelheit zurück. Hier kann dir nicht passieren.


Du bist verloren.


Donnerstag, 25. August 2011

La première fois

Die ersten Lomos sind entwickelt, wie schön! An meinen ersten Lomo-Bildern habe ich genauso Freude wie an den ersten Polaroid-Fotos*.

Hier die ERSTEN:







* Da ich heute zum zweiten Mal in meinem Leben etwas eingescannt habe, fehlen bei den Polas der rechte Rand. Ich bin aber schon sehr zufrieden, dass ich es geschafft habe die Bilder zu digitalisieren!



die sind von meinem allerersten Lomo-Film. Auf dem Film waren nur vier Fotos drauf die nicht unter- oder überbelichtet waren...




die Bilder vom zweiten Lomo-Film gefallen mir besser (aufgenommen in Berlin&Hamburg). Ich bin im Moment ein riesiger Fan von schwarz-weisser Fotografie. Darum habe ich den s/w Film gewählt und das quadratische Format finde ich auch super. Von diesem Film konnten schon neun Bilder entwickelt werden. Und die Frau vom Fotolabor konnte mir sagen, was ich machen muss damit der ganze Film entwickelt werden kann.

Ich habe eine wahnsinnige Freude an meinen zwei neuen analogen Fotokameras!!

Samstag, 30. Juli 2011

Die Schriftstellerin


Sie sass vor dem Blatt Papier, das unbeschriftet vor ihr lag. Es war viel zu weiss. Auf so einem weissen Blatt kann keiner schreiben. Also beschloss sie sich neues Papier zu kaufen. Im Laden war sie unentschlossen. Wäre es vielleicht nicht besser in ein Notizbuch zu schreiben? Besitzt denn nicht jeder richtiger Schriftsteller ein Notizbuch? Was wusste sie schon über Schriftsteller? Nach langem hin und her wusste sie, dass sie sich so ein schwarzes Molesikne Notizbuch leisten musste. Doch zuhause sass sie wieder reglos vor dem Papier. Jetzt war das Papier nicht mehr so weiss, dafür liniert und mit anderen zusammengebunden. Sie hatte schon viele Bücher übers Schreiben gelesen, doch Schreiben konnte sie nicht. Warum sie schreiben wollte? Einfach so. Man hatte ihr gesagt, dass sie gut mit Worten umgehen könne. Wie viele Jahre war das her?

Nach einer Tasse Kaffee dachte sie an ihre Lieblingsbücher und Geschichten. Was macht diese so einzigartig? Bei den einen war es die Sprache, der Inhalt war nicht wichtig. Diese Bücher las sie indem sie jedes einzelne Wort aufsaugte, ohne je einen Gedanken über den Inhalt zu verlieren. Die anderen Bücher las sie wegen der Geschichte. Meistens waren es Liebesgeschichten. Schöne Geschichten, in denen sie Stunden, Tage oder Monate leben konnte. Die Geschichte eines Freundespaares, das sich während zwanzig Jahren so stark entwickelt, dass sich alles ändert, war ihr Lieblingsbuch. Sie las es zum fünften Mal und fieberte immer noch gleich mit wie beim ersten Mal.

Eine andere Geschichte, die sie nie vergessen hatte, begleitet sie seit Jahren in ihrem Alltag. Es ist die Geschichte von Sonja, einem Mann in Berlin und seiner Freundin in Hamburg. Der Charakter dieser Sonja ist so einzigartig, dass sie (unsere Schriftstellerin) sich auf den Strassen immer wieder nach ihr umsieht. Natürlich ist Sonja nicht echt. Doch Sonja ist so gut beschrieben, dass sie noch besser als echt ist. Das muss es sein, was ihre Lieblingsgeschichten ausmachte. DIE PERSONEN. Das war auch die Überschrift auf dem ersten linierten Moleskine Blatt. Namen. Sollte sie einfach einen Namen nehmen? Einen, der ihr was bedeutete? Sie überlegte sich, ob sie nicht einfach ihren eigenen Namen nehmen sollte. Doch beschloss dann, dass das zu persönlich sei. Also entschied sie sich für LISA. Nein, den Namen fand sie zu gewöhnlich. Und ihr wurde klar, dass die kein grosser Fan von den Buchstaben L und A war. Kein Name gefiel ihr. Also blieb die Protagonistin ohne Name, anonym. Unter DIE PERSONEN stand nun 1. DIE PROTAGONISTIN. Sie beschloss vorerst keine weiteren Personen dazu zu erfinden.

Auf einer nächsten Seite schrieb sie DIE HANDLUNG. Die Seite blieb leer. Auf den nächsten Seiten kamen Überschriften wie THE UNEXPECTED TWIST, DIE PERSPEKTIVE, ZEIT&ORT, DER TON. Alle diese Seiten blieben leer. Die Schriftstellerin fühlte sich plötzlich gut. Sie hatte den ersten Schritt für ihren Roman, Kurzgeschichte oder Novelle getan. Nun hatte sie sich eine Pause verdient. Währenddem sie an einen Kräutertee (einen weiteren Kaffee hätte sie nur nervös gemacht) nippte, blätterte sie durch ihr Notizbuch.  Einfach grandios. Endlich mal eine Aufgabe. Ja, sie wusste, dass das ihr Umbruch sein würde. Endlich könnte sie ihr Leben ändern. Endlich würde sie aus diesem scheusslichen kleinen Zimmerchen ausziehen.

Sie dachte an ihr zukünfitges Leben. Sie konnte sehen, wie sich alles ändern würde. Sie würde Menschen kennen lernen, die nicht zu ihrer Familie gehörten. Vielleicht sogar einen Mann? Sie wollte schon lange einen Freund haben. Und was immer sie mit ihm erleben würde, könnte sie in ihrem nächsten Buch verarbeiten. Sie würde die nächste grandiose Liebesgeschichte schreiben. Und selber würde sie nicht mehr Em und Dex oder Sonja nachträumen, sondern ihren eigenen Protagonisten.

Den Rest des Tages verbrachte sie damit an ihr Buch zu denken. Sie war stolz auf sich. Bevor sie ins Bett ging schrieb sie ihre Ziele für den nächsten Tag auf: 1. ERSTES KAPITEL SCHREIBEN, 2. ÜBER ZEIT UND ORT RECHERCHIEREN. Das ist wohl genug für einen Tag. Sie sank zufrieden in ihr Bett mit den rosaroten Pünktchen auf dem Kopfkissen und war zufrieden. Kurz vor dem Einschlafen hatte sie einen genialen Gedanken. Sie wollte Pilotin werden. Sie war keine Schriftstellerin. Nein, sie musste Pilotin werden, das war ihre Berufung. Mit einem Lächeln auf dem Mund schlief die Pilotin/Schriftstellerin ein. 

V for Vienna

Ich komme gerade zurück von Wien. Die Stadt gehört zwar nicht zu meinen Lieblingsstädten, doch in Wien leben zwei meiner Lieblingsmenschen. Ich hatte ein mal mehr eine wunderbare Zeit! Wir haben viele interessante Filme gesehen und haben uns gut unterhalten. Im Westlicht (http://www.westlicht.com/) war eine sehr tolle Polaroid Ausstellung. Im Impossible Shop (http://shop.the-impossible-project.com/de/stores/spaces/vienna) durfte ich mir dann eine Polaroid Kamera und Filme dazu aussuchen. Ich habe schon einen Film durchgelassen, LOVE IT! Leider sind die Filme ziemlich teuer und in der Schweiz nicht erhältlich, doch für ein Zeitchen sollten die Filme noch reichen. 




Ausserdem hab ich in Wien einmal mehr tolle Leute kennengelernt. Ich war im Flex (http://flex.at/flex_frontend/) mit Luna und ihren Freunden. Leider war die Musik recht doof, aber wir konnten uns trotzdem amüsieren. Aber das Highlight der Woche kam leider recht spät: Am Tag bevor ich gehen musste erlebte ich etwas wunderbares im Lomography Shop im MQ (das Ereignis lässt sich leider nicht genau beschreiben)... 





Empfehlenswert sind auch das Leopoldmuseum (http://www.leopoldmuseum.org/), das MUMOK (http://www.mumok.at/) und das Kunst Historische Museum (http://www.khm.at/)- vor allem die Antikensammlung. Leckere Brötchen gibt es im kleinen Café (Franziskaner Platz), das auch als Filmkulisse in 'before sunrise' diente. Filme kann ich folgende empfehlen: 

-parlez-moi de la pluie
-whisky mit wodka
-love in the afternoon
-carolina 

adieu vienne, bonjour campagne!


Mittwoch, 20. Juli 2011

Paris, mon amour

Paris. Die Stadt der unendlichen Möglichkeiten.

Während vier Tagen besuchte ich Paris und es war wunderbar! Ich bin alleine gegangen, weil alle meine Freunde schon verreist waren. Zuerst hatte ich Zweifel alleine in eine Stadt zu gehen, doch jetzt muss ich sagen, dass es ist eine tolle Art zu reisen ist. Man kann genau das tun, was man will. In meinem Fall war das Museen besuchen, viel essen und die Stadt geniessen. Ich habe wirklich unglaublich gut gegessen in diesen vier Tagen! Am ersten Tag bin ich auf dem Weg zum père lachaise einem schönen Bistro (les anemones) begegnet in der avenues de la république. Dort habe ich einen super leckeren Vegisalat gegessen und bin dann zum père lachaise. Dieser Friedhof ist wirklich unglaublich schön, er ist ein Spaziergang wert!



Nach dem père lachaise habe ich die Metro genommen um ins musée de l'orangerie zu gelangen. Das Museum ist gut, hat mich jedoch nicht so begeistert wie das musée d'Orsay, das ich am nächsten Tag besucht habe. Doch das schönste Museum habe ich am dritten Tag besucht: das maison européenne de la photographie im marrais. Ich liebe Fotografie und das Museum stellt einfach geniale Fotografen aus. Zur Zeit stellt das Museum auch Jane Evelyn Atwood aus. Ich war begeistert von ihrer Art traurige Realitäten darzustellen. Im Museums Shop musste ich mir dann gleich "rue des lombards" von JEA kaufen. Ein Zitat von Atwood, das in der Ausstellung gross auf einer weissen Wand steht, gefällt mir besonders: "on a parfois l'impression que les photos ne servent à rien. Il faut les faire quand meme."
Ein Foto im maison européenne de la photograpgie gefiel mir besonders:

doucement de Linda Tuloup
Ich könnte noch Stunden lang über Paris schreiben oder erzählen, aber um es kurz zu machen: Paris ist definitiv eine meiner Lieblingsstädte und ich werde bestimmt noch oft den TGV an den den Gare de l'Est nehmen!

Hier noch ein paar Paris-Tips: 

food:

- Les anemones 41, avenue de la république
- Breakfast in America: 4, rue Malher 75004 Paris
- Brasserie Le Concorde 239, Boulevard Saint Germain 75007 Paris
- Ladurée 21, rue Bonaparte 75006 Paris
- Le Coffee parisien 4, rue Princesse 75006 Paris

shopping:

- le thé des écrivains 16, rue des Minimes 75003 Paris
- Shakespeare and Company 37, rue Bucherie 75005 Paris


- Nadine Delepine 14, rue Princesse 75006 Paris
- Alambic 34, rue du four 75006 Paris
- Princesse tam tam 53, rue Bonaparte 75006 Paris
- Les Archives de la Presse 51, rue de Archives 75003 Paris



musées:

- maison européenne de la photographie 5/7, rue de Fourcy 75004 Paris
- muséee des arts decoratifs 107, rue de Rivoli 75001 Paris
- musée d'Orsay 1, rue de la Légion d'Honneur
- musée de l'orangerie Jardin de Tuileries 75001 Paris
- musée quai Branly 37, Quai Branly 75007 Paris (not my cup of tea- but maybe yours..)

la ville:
- Hotel (***): villa st martin 27, rue des Récollets 75010 Paris
- ein Buch lesen im Jardin de Tuileries
- eine Stadtrundfahrt auf der Seine



- crepes essen
- nur noch eine Stunde in Paris? In eine Kaffee sitzen und Leute beobachten ist die beste Art Paris aufzunehmen

p.s. ich liebe Metro fahren in Paris!

Freitag, 15. Juli 2011

Paris, la rue princesse




soon more about PARIS. Just one thing right away: I LOVE PARIS!

Dienstag, 5. Juli 2011

holiday, oh, holiday!

the best time of the year...

die Sonne geniessen ist einfach das Schönste. Und wenn dann noch Freunde dabei sind, wird der Tag einfach wunderbar! Hier ein paar Fotos (für meine Tati-schade, dass du nicht hier bist!)









next stop: PARIS



Montag, 27. Juni 2011

Bonjour Tristesse


Adieu tristesse
Bonjour tristesse
Tu es inscrite dans les lignes du plafond
Tu es inscrite dans les yeux que j’aime
Tu n’es pas tout à fait la misère
Car les lèvres les plus pauvres te dénoncent
Par un sourire
Bonjour tristesse
Amour des corps aimables
Puissance de l’amour
Dont l’amabilité surgit
Comme un monstre sans corps
Tête désappointée
Tristesse beau visage

-P. Eluard

Samstag, 18. Juni 2011